In Chemnitz ist ein Mann bei einem Messerangriff getötet worden. Selbst so ein heftiges Verbrechen führt dazu, dass Falschmeldungen in die Welt gesetzt werden. Bei Twitter und Facebook gibt innerhalb kurzer Zeit viele Spekulationen. Die Polizei Sachsen bittet mehrfach darum, keine Falschmeldungen zu verbreiten. Die AfD in Paderborn schreibt in ihrem Tweet von „Mord(e)“ und heizt damit Spekulationen über weitere Tote an.
Schade, dass man so wenig über den (die) Mord (e) von #Chemnitz erfährt. Motiv? Wer waren die Opfer, wer die Täter? Warum genau wurde das Stadtfest abgebrochen? Ist wahrscheinlich gerade kein Qualitätsjournalist vor Ort. #DanielHillig
— AfD KV Paderborn (@AfD_Paderborn) 26. August 2018
Daraufhin fragte ich nach:
Morde? Mehrzahl? Welche Quellen haben Sie dafür? Oder ist es einfach eine Falschmeldung?
— Michael Voß (@michael_voss) 27. August 2018
Die Nachfrage bleibt unbeantwortet. Eine andere Nutzerin stellt fest, was ich auch vermute:
Ja, ich weiß. Deswegen interessiert mich, ob die @AfD_Paderborn eine Quelle hat oder die Falschmeldung selbst erfunden hat…..
— Michael Voß (@michael_voss) 27. August 2018
Hier haben wir es ganz offensichtlich mit einer Falschmeldung zu tun, die aber juristisch gut abgesichert ist. Es werden Fragen gestellt und keine Behauptungen aufgestellt. Und im ersten Satz wird durch die Klammern die Möglichkeit gegeben, dass es ein oder mehrer Tote sind. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Tweets war durch die Polizei aber nur ein Toter bestätigt.